Guardians of the Galaxy (2014)

Aktualisierung: Ich habe „Guardians of the Galaxy“ am 20. Februar 2016 und am 18. Mai 2024 zum ersten Mal mit den Kindern gesehen und jeweils eine Besprechung der Wiederholungssichtung veröffentlicht.

Nur ein gutes Vierteljahr ist seit meinem letzten Kinobesuch vergangen, kaum zu glauben! Mit „Guardians of the Galaxy“ stand erneut ein Blockbuster auf dem Programm, der entsprechend zelebriert werden wollte, sprich mit 3D und IMAX. Leider jedoch gab es keine Vorstellung im englischen Originalton, was ich bei diesem Film besonders schade fand. Ob er mich trotz Synchro überzeugen konnte, lest ihr in der folgenden Besprechung…

Guardians of the Galaxy (2014) | © Walt Disney

Guardians of the Galaxy (2014) | © Walt Disney

Zunächst einmal hatte mich der Prolog fast ein wenig aus der Bahn geworfen – wer hätte gedacht, dass mich der Film bereits in den ersten Minuten emotional so packen kann? Ist vielleicht auch ein Elternding, doch damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Dieser Schock war jedoch schnell wieder vergessen, denn bereits die Eröffnungstitel sind so wunderbar unterhaltsam inszeniert, dass es eine wahre Freude ist! Man lernt Hauptcharakter Peter ‚Starlord‘ Quill kennen, indem wir ihn (mit 60er/70er Jahre Sound im Ohr) über einen lebensfeindlichen Alien-Planeten tanzen sehen. Großartig! Auch die restlichen Guardians werden zeitnah eingeführt, was glücklicherweise völlig organisch geschieht während die Geschichte fortschreitet – Charaktere, Action, Dialoge und Humor bilden dabei eine Einheit, die untrennbar miteinander verbunden ist.

Der Film lebt vom Zusammenspiel der Charaktere. Wie bereits Marvels „The Avengers“ überzeugt auch „Guardians of the Galaxy“ hauptsächlich als Ensemblefilm, wofür Regisseur James Gunn mindestens ein ebenso geschicktes Händchen beweist wie Joss Whedon. Auch wenn ich ab und zu über die Synchro gestolpert bin, so sind die Dialoge doch frisch und pfeilschnell – ich freue mich jetzt schon unbandig auf die Sichtung im englischen Originalton! Die Schauspieler tragen ihren Teil zur gelungenen Chemie bei, allen voran der sympathische Chris Pratt (Andy Dwyer, „Parks and Recreation“), der es schafft dem draufgängerisch auftretenden Starlord auch die nötige emotionale Tiefe zu verleihen. Dies gilt übrigens für alle Figuren: selbst Rocket, Groot und Drax können als echte Charaktere überzeugen. Freunde von James Gunn werden übrigens einige Schauspieler aus seinen vorherigen Werken (u.a. „Slither“) entdecken.

Fazit

Der Film besitzt eine nahezu perfekte Balance in all seinen Versatzstücken. Man muss sich schon fast wundern, wie es sein kann mit einem Film, in dem ein sprechender Waschbär und ein laufender Baum tragende Figuren sind, solch einen großen Erfolg zu haben – zumal die meisten Zuschauer die Comicvorlage wohl nicht kennen dürften. Auch die stets präsenten 80er Jahre Anspielungen sind perfekt platziert – und ich bin mir sicher, dass wir als Kinder der 80er auch die eigentliche Zielgruppe von „Guardians of the Galaxy“ sind. Zumindest dürften wir am meisten Spaß mit dem Film haben. Und was für einen Spaß ich hatte! Schon lange war ich nicht mehr so überrascht, als der Film (übrigens mit einem grandiosen Finale) zu Ende ging. Das sollen 120 Minuten gewesen sein? Die wohl unterhaltsamsten 120 Minuten, die man zurzeit mit einem Film verbringen kann. Für mich der bisher gelungenste Marvel-Film. Unbedingt anschauen: 9/10 Punkte.

46 Gedanken zu “Guardians of the Galaxy (2014)

  1. Da war ich besonders gespannt auf deine Wertung, weil ich neben reichlich Lob auch kritische Stimmen vernommen habe, die den Hype nicht nachvollziehen konnten. Das Ding wird ja stellenweise als „Star Wars der neuen Generation“ gepusht, was mir nicht ganz geheuer ist. Vielleicht erwische ich ihn in meinem US-Kino und dann gehe ich da ganz entspannt und in der Hoffnung auf eine gute Zeit rein.

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    • Ich war auch erst skeptisch, ob der Film seinem Ruf gerecht wird. Allerdings wusste ich auch nichts über den Film, außer dass ich den ersten Trailer gesehen hatte. Mit „Star Wars“ würde ich ihn übrigens nicht vergleichen; mich hat er eher ein wenig an „Firefly“ bzw. „Serenity“ erinnert was die Dynamik zwischen den Charakteren angeht. Auf jeden Fall gehe ich davon aus, dass er dir gefällt — berichte doch danach kurz einmal… 🙂

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  2. Ich hab ihn zuerst inner OF gesehen und hatte heute mit der deutschen Fassung leider so meine Probleme. Die deutschen Pappnasen haben halt nicht so eine schöne Fluchkultur. Naja. Trotzdem der beste Marvelfilm.

    Und ja, ich bin ätzend, aber es war kein 80er Soundtrack sondern 70er und 60er.

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    • Ich hätte ihn auch am liebsten im Originalton gesehen und bin mir sicher, dass die Synchro einiges von der Wirkung genommen hat — dennoch hatte ich wirklich enorm viel Spaß mit dem Film.

      Der Soundtrack entspringt natürlich den 60er/70er Jahren, wurde im Film ja sogar erwähnt (und bereits Tarantino hatte „Hooked on a Feeling“ ja bereits prominent verbaut). Allerings hatte Peter das Mix ja in den 80er Jahren gehört — und dann noch mit einem typischen 80er Jahre Walkman, insofern doch ein wenig 80er Sound… 😉

      Nachdem ich mich jetzt rausgeredet habe, kann ich den Text oben ja anpassen… 😀

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  3. Ja, richtig guter Film, und ganz ehrlich bin ich bei so Filmen froh hier eh die englische Fassung gezeigt zu bekommen. Und ich muss meiner Vorkommentatorin zustimmen, war da auch nur ein Lied aus den 80ern bei?

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    • Ich hätte mir den Film gestern im Anschluss direkt noch einmal in der O-Ton-Fassung anschauen können und wäre bestimmt noch einmal so gut unterhalten worden!

      Der neueste Song war wohl von 1979, aber da der Film so stark 80er Jahre atmet, kann man da schon einmal durcheinander kommen… 😉

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  4. Ich fand den Film in seiner zweiten Hälfte schon etwas arg lang, gerade auch aufgrund des ziemlich gestreckten Finales, das mich zu sehr an das von „Captain America 2“ erinnerte (den du aber glaub ich noch nicht gesehen hast) und schon dort fand ich es überzogen. Bin aber generell ja jemand, der lieber weniger Action hat.
    Etwas überrascht bin ich nun aber doch, dass da nur 9 Punkte stehen. Vielleicht wolltest du dir die 10 aber auch bloß für die OV-Fassung auf der Blu-ray aufsparen 🙂

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    • Den zweiten „Captain America“ habe ich tatsächlich noch nicht gesehen. Generell kann ich dir aber zustimmern, dass ich lieber weniger Action und mehr Charakterszenen gesehen hätte — in diesen war der Film am stärksten. Dennoch fand ich die Action (im Gegensatz zu anderen modernen Blockbustern) nicht zu übertrieben. Irgendwann dachte ich sogar die Guardians würden eine tolle TV-Serie abgeben, da bräuchte man auch weniger Action und könnte sich mehr auf Dialoge konzentrieren: Outlaws im Weltall, die Diebstähle oder seltsame Artefakte transportieren, dabei viel Humor und tolle Charaktere — achja, war da nicht eine TV-Serie namens „Firefly“? 😉

      9 Punkte gehen schon in Ordnung. Perfekt war er nicht (besonders die Geschichte war recht 08/15), doch eben nahezu perfekte Unterhaltung. Ob die OV die 10 Punkte reißt, wird sich bestimmt bald zeigen… 🙂

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    • Ja, der Film macht es einem wirklich leicht, wenngleich ich es immer noch erstaunlich finde, wie solch eine teils abstruse Sci-Fi-Story bei der großen Masse einschlagen kann. Anscheinend regieren inzwischen wohl tatsächlich die Nerds die Welt… 😉

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    • Das liest sich ja fast schon abwertend, wenn man den Film mochte. Ich fand das Drehbuch alles andere als abgedroschen und die Charaktere herrlich sympathisch und liebenswert. Ebenso freue ich mich, dass solch ein Film über Outlaws (auch in der Comic-Welt) so wunderbar erfolgreich sein kann. Tolle Zeiten sind das. Ich freue mich schon unbandig auf den zweiten Teil! 🙂

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      • Also ich finde der Film ist nichts besonderes. Er ist nicht schlecht, aber außer der Selbstironie und den gelungenen eingestreuten Musikeinlagen ist das 0815-Blockbuster-Kino. Besonders traurig, wenn man überlegt was Regisseur James Gunn vorher für einen „erfrischend“ anderen Film gemacht hat.

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      • Das ist wohl Ansichtssache, denn ich fand z.B. gerade dass der Film zwar ein Blockbuster ist, aber bestimmt keiner der 08/15-Sorte. Für mich hat James Gunn genau da weitergemacht, wo er aufgehört hat und dies in den Blockbuster-Level übertragen — hat für mich sogar nich besser funktioniert, als Joss Whedons Beitrag zum MCU.

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