Nach einer gefühlten Ewigkeit habe ich mir heute einmal wieder einen Film angesehen. Endlich. Matthew Vaughns „X-Men: Erste Entscheidung“ war zudem eine sehr gute Wahl. Ins Kino hatte ich es damals – wie so oft – leider nicht geschafft und da mich die „X-Men“-Reihe größtenteils ausgezeichnet zu unterhalten wusste, hatte ich mich trotz des mittelmäßigen „X-Men Origins: Wolverine“ schon sehr auf die Heimkinoauswertung gefreut.
Der jüngste Spross der niemals enden wollenden Superhelden-Saga wirkt über weite Strecken wunderbar altmodisch. Das 60er Jahre Gefühl wird perfekt eingefangen und spätestens mit dem Auftritt von January Jones (Betty Draper, „Mad Men“) war ich in diesem alternativen Universum angekommen. Auch die Inszenierung passt zum Look des Films. Zwar gibt es durchaus modern inszenierte Actionszenen, doch bleibt die Kamera dabei wunderbar bodenständig und ordnet sich der Handlung unter.
Oft hat mich „X-Men: First Class“ mehr an die „James Bond“-Abenteuer der 60er Jahre erinnert, als an einen Superheldenfilm. Unterstützt wird dieser Eindruck wohl durch die geschickte Verknüpfung der fiktiven Handlung mit der Kubakrise. Etliche Elemente dieses Handlungsstrangs könnten direkt in den Sets eines 007-Films gedreht worden sein. Ein Auftritt des jungen Sean Connerys hätte mich demnach kaum verwundert. Ungewöhnlich für heutige Sehgewohnheiten, aber gerade deshalb herausragend.
Die Geschichte des Films läuft relativ überraschungsfrei ab und man darf sich als Zuschauer an diversen Mutanten und ihren Fähigkeiten erfreuen. Kevin Bacon gibt einen netten Bösewicht und James McAvoy entwickelt eine schöne Dynamik mit Michael Fassbender. Überhaupt ist die Besetzung sehr gelungen und macht Lust auf mehr. Über ein 70er oder 80er Jahre Abenteuer der „X-Men“ wäre ich wahrlich nicht traurig. Endlich ein Prequel, das dem Original in nichts nachsteht: 8/10 Punkte.
Endlich ein Prequel, das dem Original in nichts nachsteht
Zum Glück bin ich Vegetarier und habe an keinem Hühnerknochen herumgenagt – sonst hätte ich mich bei diesem Satz verschluckt und wäre verendet… 🙂
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Hehe, wäre es einmal wieder soweit. Ich habe auf deinem stillgelegten Blog bzw. MovieMaze gerade deine Kritik gelesen und da werden wir uns wohl einmal wieder nicht einig. Wenigstens die ersten beiden Teile der Reihe mögen wir… 😉
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Und ich kann dir mal wieder nur vollkommen zustimmen 😉
Fand den auch sehr gelungen, um viele Klassen besser als den Wolverine-Teil, und auch besser als den dritten Teil.
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Deine Kritik gefällt mir so gut, wie der Film! 😉
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@Lars: Auf jeden Fall. Umso seltsamer, dass ausgerechnet von Wolverine noch ein Sequel erscheinen soll. Naja, man wird sehen…
@Willems:
Nu isses aber gut mit dem Geschleime!Das geht ja runter wie Öl! 😀
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Hat mich auch überzeugt, natürlich auch wegen des „deutschen Einflusses“. Wie Kevin Bacon sich an der deutschen Sprache versucht, wie Michael Fassbender überzeugt (hatte den bisher gar nicht auf der Rechnung) und wie das Bier aus Bitburg gepriesen wird. Definitiv besser als Wolverine oder Teil 3 der Serie.
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nun ja. Grundsätzlich nicht schlecht, aber Vaughn wollte einfach zu viel. Rekrutierung der Mutanten, Eric und Charles‘ Beziehung, die Rolle der Mutanten in der Gesellschaft, die Beseitigung des Bösewichts, die Vergangenheit der beiden Obermutanten. Dazu Referenzen zu den Sequels. Am Ende bleibt ein zwar unterhaltsamer aber auch zwiespältiger Eindruck, der etwas ratlos zurücklässt, angesichts der angerissen Fragestellungen und deren fehlender Beantwortung.
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@Inishmore: Hehe, ja über Kevin Bacons Deutsch musste ich auch schmunzeln. Im gleichen Zug habe ich mich in der nächsten Szene gefragt, ob es für Franzosen genauso komisch klingt, wenn Michael Fassbender (wirklich grandios) sich an ihrer Sprache versucht. Auch ich ordne den Teil qualitativ vor Wolverine und X-Men 3 ein.
@JMK: Ich fand eigentlich nicht, dass der Film zu überladen war. Allerdings kenne ich auch die Vorlage nicht. Die Rolle der Mutanten in der Gesellschaft würde in der Originaltrilogie schon ausführlich erörtert und so fand ich es nur konsequent sich auf die beiden späteren Kontrahenten zu konzentrieren. Aber das ist wohl einfach Geschmackssache.
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Im Verlgeich mit den anderne X-Männern sicher überragend und kann es meiner Meinung nach ansatzweise sogar mit batman Begins aufnehmen
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Ganz so euphorisch sehe ich es nicht, aber ich merke schon größtenteils ist der Film sehr gut aufgenommen worden. Freut mich!
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Ich mochte den Film auch. Allerdings fand ich war es durch die dramatischere Geschichte des Magneto sehr stark Magneto-lastig. Was mich im Endeffekt nicht so sehr gestört hat, denn Fassbender ist einfach nur großartig.
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Ich fand Fassbender auch toll. Insofern durfte man seinen Charakter durchaus in den Vordergrund stellen, zumal der Konflikt zwischen ihm und Professor X ja die Grundlage für die weiteren Filme liefert.
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Für mich war es eine super Fassbender-Show. McAvoy macht seine Sache aber auch wirklich ziemlich gut – und ihr Zusammenspiel macht den Film dann auch richtig gut. Außerdem gibt Jennifer Lawrence als Mystique eine verdammt gute Figur 😉
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Ich muss ja gestehen, dass mir Fassbender zuvor noch komplett unbekannt war. Allerdings bin ich auch ziemlich hinten dran mit aktuellen Filmen und somit entdecke ich die Stars von heute eben erst morgen… 😉
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Habe den Film noch gar nicht gesehen – nach Teil 3 und Wolverine hatte ich erst mal genug von den X-Men. Aber nach den ganzen euphorischen Stimmen wird das wohl mal Zeit, nachzuholen…
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Ja, solltest du durchaus nachholen. Der Film wirkt wirklich wie ein Neuanfang, ohne dabei jedoch Teil 1 und 2 zu negieren. Mit dem Wolverine-Spin off hat der Film gar nichts mehr zu tun. Bin insofern auf deine Kritik gespannt, wenn du mal reinschaust…
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