Hausbau #2: Startschuss ins Ungewisse

Nachdem mein letzter Eintrag zum Hausbau fast schon wieder ein Vierteljahr zurückliegt, wird es Zeit für ein kurzes Update – zumal es nun endlich losgehen soll! Doch was genau hat sich eigentlich seit dem letzten Eintrag getan?

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  • Der Werkplan steht – zumindest beinahe. Einzig ein paar kleinere Details fehlen noch. Der Weg dahin war steinig, da dutzende Gewerke in den Plan eingeflossen sind und Kommunikation wirklich nicht die Stärke der meisten Handwerker ist. Der Kunde ist König gilt in diesem Bereich anscheinend nicht mehr.
  • Auch der Baubeginn ist ein heikles Thema: Ursprünglich für September angedacht, hat sich alles nach hinten verschoben; zwischendurch hieß es sogar wir könnten erst 2015 (und dann aufgrund des Winters wohl erst im März) beginnen. Folglich sind wir auf die Barrikaden gegangen, da solch eine große Verspätung auch mit finanziellen Einbußen, sprich zu zahlenden Bereitstellungszinsen, einhergehen würde. Nach einigen hitzigen Debatten wurde letzte Woche – inzwischen ist es Mitte November – der Kanalanschluss (siehe Foto) gelegt und nächste Woche soll endlich die Baugrube für den Keller ausgehoben werden.
  • Das liebe Geld bereitet mir immer noch Sorgen – obwohl wir eigentlich so gut geplant hatten. Es kommen beständig neue Kosten hinzu – und so manche Handwerksbetriebe setzen Angebote auf, die man lieber ganz genau studieren sollte: vollgestopft mit Mehrkosten, doch fällt ein ursprünglich geplantes Element weg, ist davon natürlich nichts zu lesen. Für Laien ist das alles ziemlich undurchsichtig und man muss auf jeden Fall sehr aufmerksam sein.
  • Angehenden Bauherren kann ich nur empfehlen sich alle Zusagen des Bauträgers schriftlich geben zu lassen. Wenn ich daran denke, was uns alles vor Vertragsunterzeichnung versprochen wurde und wie nun die Realität aussieht – da klaffen teils Welten. Nur nicht zu naiv sein. Inzwischen bevorzuge ich die Kommunikation per E-Mail, da man somit wenigstens etwas in der Hand hat. Allerdings sind Handwerker und E-Mail auch so ein Thema für sich.
  • Habe ich schon erwähnt, dass der Zinssatz seit dem Abschluss unserer Finanzierung noch einmal um ein Prozent gesunken ist? Lieber nicht drüber nachdenken…

Ihr seht: Es geht vorwärts. Gemächlich und behäbig, aber beständig vorwärts. Ich hoffe nun regelmäßiger Einträge mit Erfolgsmeldungen schreiben zu können. Vielleicht auch ab und an nur einmal schnell ein neues Foto. Es ist aufregend und wäre wirklich ein tolles Erlebnis, wenn es nicht so anstrengend, zeit- und schlafraubend wäre…

Tipps und Meditationsmaßnahmen für diese Phase des Hausbaus sind natürlich wieder gerne gesehen! 🙂

22 Gedanken zu “Hausbau #2: Startschuss ins Ungewisse

  1. Ach wie spannend! Freut mich, dass es Neues vom Hausbau gibt und es nun endlich so richtig losgeht. Ich hoffe für euch, dass es einen milden Winter gibt und die Baurarbeiten gut vorankommen. 🙂
    Sehr erheiternd finde ich übrigens deinen Kommentar zurm Thema Handwerker und E-Mails. Der Betrieb in meiner Familie (Tischlerei) ist da zwar ganz fit, aber ich kenne jede Menge andere Handwerkerexemplare, die das Internet auch nur vom Hörensagen kennen… 😉

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    • Danke! Auf einen milden Winter setzen wir im Moment auch. Mal sehen, wie sich das so entwickelt. Letztes Jahr war es ja perfekt! 😀

      Ich weiß schon, dass die Aussage sehr pauschalisierend rüberkommt, doch es ist wirklich so (und wir haben auch viele Handwerker in der Verwandtschaft). Auf eine Antwort wartet man oft vergebens und wenn eine kommt, dann fehlt die Hälfte. Naja, solange sie dann gut in ihrem Job sind, soll es mir recht sein…

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  2. Immerhin – der Toilettenabfluss steht schon mal 😆

    Das hätte ich dir gleich sagen können, dass man NIEMALS etwas mündlich abmacht… Scharf gucken muss man dann zwischendurch sowieso und am Ende ganz besonders bei der Bauabnahme.

    Ein Prozent gesunken? Das macht einen Verlust von einigen 10.000 Euro auf die Laufzeit… Naja, tröste dich, so etwas kann man nicht voraussehen. Die hätten auch steigen können.
    Wie lange habt ihr die Zinsen festgelegt?

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    • Hehe, genau – ist ja auch nicht unwichtig… 😉

      Die harten Fakten haben wir uns natürlich schriftlich geben lassen, doch wenn man davor hört (Freunde bauen mit dem gleichen Bauträger auf dem Nachbargrundstück), dass man da Synergien hätte und Geld sparen kann usw. dann freut man sich und nimmt das natürlich erst einmal für bare Münze. Zudem komme ich mit der Handwerkerhaltung einfach nicht klar, die einem als Kunden oft das Gefühl geben, als müsste man dankbar sein, dass sie für einen arbeiten. Das kenne ich aus meinem Berufszweig so nicht, da war und ist der Kunde immer noch König.

      Tja, das Prozent kostet und wahrlich mehrere 10K. Da darf man wirklich nicht drüber nachdenken. Wir haben den Zinssatz auf 15 Jahre festgeschrieben; also das Maximum, was im Standardvertrag möglich war. Hoffe das reicht… 😉

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      • …als müsste man dankbar sein, dass sie für einen arbeiten….
        Manchmal denke ich auch, anscheinend geht es vielen Handwerkern echt zu gut. Das kann sich auch fix wieder ändern. Das der Kunde König ist, scheint in vielen Bereichen nicht mehr zu stimmen… liegt teilweise sicherlich auch an so manchen „Königs“benehmen…

        15 Jahre ist eine gute Entscheidung bei den momentanen Zinsen. Zwei Jahre vorher muss man sich den Zinsmarkt ansehen und Pläne schmieden wie es weitergehen soll.
        Sieh es einfach positiv. Wer jetzt billiger als ihr abgeschlossen hat, muss später noch mehr zahlen, wenn die Zinsen steigen 😉

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      • Ja, den Handwerkern geht es auch zu gut. Leider denken da viele Betriebe einfach zu kurzfristig, da sich die Auftragslage auch wieder ändern wird. Aber bei privaten Häuslebauern denken sie sich vielleicht auch: Der braucht uns eh nie wieder… Wie man es auch dreht und wendet: Ich würde mir einfach eine ehrlichere und offenere Art der Kommunikation wünschen, auch wenn ich mich nicht als König sehe.

        Ich hoffe wir sind in 15 Jahren schon recht weit, was die Abzahlung angeht. Aber das wird sich noch zeigen müssen, wie sich Gehalt, sonstige Anforderungen usw. im Laufe der Zeit verändern.

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  3. Ah toll mal wieder vom Hausbau zu hören. Die ganzen Punkte die du da erwähnst … mein täglich Brot quasi … sind ganz genau so. Handwerker und Kommunikation ist echt ein leidiges Thema, auch von der Planerseite. Wenn man da nicht dauernd (täglich) dahinter ist und sich alles schwarz auf weiß geben lässt, ist man am Ende echt aufgeschmissen. Aber ich sehe schon, du hast das alles gleich durchschaut und hast selbst alles im Griff. Da kann ja nix mehr schiefgehen. 🙂

    Ich wünsche weiterhin viel erfolg und ein unkompliziertes Weiterbauen.

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    • Es ist bestimmt nicht von Nachteil, wenn man sich beruflich in dieser Welt bewegt. Da dürfte das eigene Bauvorhaben wohl ein Kinderspiel (oder zumindest einfacher) sein, als wenn man die Baubranche zuvor noch nicht wirklich kennt. Habt ihr schon gebaut oder Pläne in dieser Richtung?

      Dabei hätte ich eigentlich auch gute Verbindungen gehabt – hätten wir mal 10-15 Jahre früher gebaut (unrealistisch, ich weiß). Mein Vater war Leiter des örtlichen Hoch- und Tiefbauamtes und kannte sich in dieser Welt sehr gut aus, war mit etlichen Baufirmen in Kontakt usw. Doch das wirkt heute wie aus einer anderen Welt.

      Ich werde weiterhin berichten und bitte sag Bescheid, wenn du bei einer unserer Vorgehensweisen innerlich die Hände über dem Kopf zusammenschlägst… 😉

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      • Der berufliche Hintergrund hat mich eher davon abgehalten selbst zu bauen. Zu einem aus dem Grund, weil ich weiß wie anstrengend und nervenzerfetzend das ist und zum anderen weil ich als Architektin Angst davor habe ein Haus für mich zu entwerfen, das mir ein paar Jahre später wahrscheinlich nicht mehr gefällt. Ärzte verarzten sich auch nicht selbst und Frisöre frisieren sich auch nicht selbst. 😉 Wir haben eine Wohnung gekauft die noch im Bau war, und konnten somit ein bisschen mitreden.

        Sollte mir was ungewöhnliches auffallen, werde ich natürlich nicht schweigen. 😉

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      • Kann ich durchaus verstehen. Allerdings hättest du ja auch planen und bauen lassen können – Ärzte lassen sich ja auch von anderen Ärzten untersuchen… 😉

        Eigentumswohnung ist aber auch klasse und je nach Familiensituation wohl auch sinnvoller. Habe ich auf irgendeinem Instagram-Bild nicht auch gesehen, dass ihr einen Garten habt? Mehr kann man dann ja auch gar nicht wollen! 🙂

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  4. Pingback: Media Monday #177 | Tonight is gonna be a large one.

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