Extras – Staffel 1

Britische SitComs – oder BritComs, wie sie häufig bezeichnet werden – erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, was ich durchaus nachvollziehen kann. Nachdem ich „Coupling“ bereits amüsant und „Spaced“ überragend fand, habe ich mich an die Serie „Extras“ gewagt, die mich vor allem durch das Setting in der Filmbranche und die Gaststars angesprochen hat.

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Nach der Sichtung bin ich nun etwas unschlüssig. Die Serie ist zwar teils urkomisch, aber insgesamt eher im Drama anzusiedeln, denn in der Komödie. Die beiden Hauptcharaktere sind sehr bodenständig und machen auf mich einen relativ realistischen Eindruck. Besonders Rick Gervais‘ Charakter Andy ist ein Jedermann, der dadurch auch zum Sympathieträger und zur Identifikationsfigur der Serie wird. Maggie (Ashley Jensen) dagegen wird mir zu stereotyp gezeichnet. Zwar sympathisch, aber im Ganzen zu naiv. Insgesamt hatte ich auch etwas das Problem, dass nie wirkliche Nähe aufgekommen ist, da man die Figuren meist nur in ihrem Arbeitsumfeld oder in Situationen wahrgenommen hat, in denen sie sich selbst nicht wohlgefühlt haben. Es blieb – im Gegensatz zu „Spaced“ – immer eine gewisse Distanz.

Die Szenen mit den Gaststars sind einerseits eine große Stärke, andererseits aber auch eine große Schwäche der Serie. Die Folgen mit Ben Stiller, Kate Winslet und Patrick Stewart fand ich grandios. Die Schauspieler haben sich selbst prächtig auf die Schippe genommen und waren perfekt in die Geschichte mit eingearbeitet. Ross Kemp war mir ist mir zwar kein Begriff, aber er war gut integriert und nicht zu sehr im Vordergrund gestanden. Samual L. Jackson ist dagegen leider zum Schlussgag verkommen und hat zudem die Geschichte nicht weitergebracht. Schade. Les Dennis schließlich war mir wiederum auch nicht bekannt. Leider hat er in seiner Episode einen zu großen Platz eingenommen und den restlichen Plot etwas verdrängt. Sicher wären hier (bei Kenntnis des Komikers) auch einige witzige Szenen dabei gewesen – so hat mich die Episode leider ziemlich enttäuscht. Hier sehe ich auch die Gefahr bei „Extras“: Man sollte sich nicht zu sehr auf die Gaststars verlassen.

Gegen Ende hat mir die Serie wirklich gut gefallen, da auch eine Entwicklung im Story-Arc zu bemerken war. Ich hoffe, dass man sich in der zweiten Staffel mehr auf die Stärken konzentriert. Bis jetzt vergebe ich verdiente 7/10 Punkte und bin gespannt, welche BritCom als nächstes mein Interesse weckt…

2 Gedanken zu “Extras – Staffel 1

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